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Die Popularität von sozialen Netzwerken wie SchuelerVZ, StudiVZ, XING, Facebook und LinkedIN scheint keine Grenzen zu kennen. Fast 40 Millionen Deutsche wurden inzwischen vom Social-Networking-Fieber erfasst. Der Erfolg dieser großen sozialen Netzwerke beruht nicht zuletzt darauf, dass deren Nutzer mit Begeisterung Privates preisgeben. In einer aktuellen Studie warnt die European Network and Information Security Agency (Enisa) vor falschen Freunden und verfehlter Freizügigkeit.

Mit den nachfolgenden Tipps und Hinweisen wollen wir Ihnen aufzeigen, wie Sie soziale Netzwerke für sich optimal nutzen und Sie dabei gleichzeitig mögliche negative (Spät-)Folgen mit geringen Einschränkungen vermeiden können:

  1. In einem sozialen Netzwerk sollten Sie immer unter Verwendung eines Pseudonyms oder Spitznames auftreten! Einige soziale Netzwerke bieten Ihnen ausdrücklich an, dass Sie öffentlich unter Ihrem Spitznamen auftreten können. Diese datenschutzfreundliche Möglichkeit, Ihre Identität nicht angeben zu müssen, sollten Sie unbedingt nutzen.
    Übrigens sind Bestimmungen in den "Allgemeinen Geschäftsbedingungen", die die Verwendung von Spitznamen verbieten, unwirksam, da die Betreiber nach § 13 Absatz 6 Telemediengesetz (TMG) verpflichtet sind, eine Nutzung ihrer Dienste unter Verwendung von Pseudonymen und Spitznamen zu ermöglichen.
  2. Ihren "echten" Namen sollten Sie nur zur ersten Kontaktaufnahme nutzen! Für Kontakte in sozialen Netzwerken sollten Sie ausschließlich Profile nutzen, in denen Sie unter einem Pseudonym oder Spitznamen agieren.
    Sollte es doch einmal notwendig sein, unter Ihrem echten Namen gefunden zu werden, so sollten Sie dafür ein zusätzliches Profil anlegen, das nur die zum Auffinden unbedingt notwendigen Daten (z.B. Stadt oder Schule) enthält. Zwar können Sie in vielen Netzwerken die Sichtbarkeit Ihrer Profilinhalte beschränken, jedoch sind diese Funktionen nicht immer fehlerfrei und setzen zudem absolutes Vertrauen zum Betreiber des Netzwerkes voraus, denn dieser verfügt über alle Details ihres Profils.
  3. Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, sollten Sie vermeiden! Es gibt bereits Firmen wieProComb.com, die sich auf die Suche nach Fotos im Netz anhand der abgebildeten Personen spezialisiert haben. Daher sollten Sie nur dann Fotos in das Netzwerk einstellen, wenn nur Sie oder auch andere Personen darauf nur von Ihren Freunden erkannt werden können. Sie sollten auf keinen Fall biometrische Fotos, wie sie z.B. für Reisepässe gefordert werden, in das Netz stellen. Bildsuchdienste (wie z.B. ProComb) erhielten damit die Möglichkeit, die verschiedenen Profile oder sonstige Bildquellen mit Hilfe von Gesichtserkennungstechniken zusammenzuführen.
  4. Beachten Sie den Grundsatz der Datensparsamkeit. Als Nutzer von sozialen Netzwerken sollten Sie sich genau überlegen, welche Daten Sie über sich offenbaren wollen. Bestimmen Sie zuvor unbedingt den konkreten Zweck, den Ihr Profil erfüllen soll. Jeder Mensch tritt im Alltag in verschiedenen Rollen (Arbeit, Privat/Freunde, Familie etc.) auf. Es ist selten wünschenswert, wenn die Sozialpartner Informationen aus einer Rolle erhalten, die nicht für die Interaktion mit diesem Sozialpartner bestimmt sind. Soziale Netzwerke bilden diese Wirklichkeit noch nicht ausreichend ab: Es gibt zwar das Konzept „Freunde“, diese können jedoch in der Regel nicht nach Gruppen mit unterschiedlichen (Datenzugriffs-) Rechten getrennt werden. Zudem ist der Zugriff auf Daten aus einer fremden Rolle einfach, wenn Sie überall Ihren echten Namen verwenden.

    Beispiele:
    • Arbeitgeber suchen Daten über Bewerber im Netzwerk StudiVZ oder im SchuelerVZ, welche eher für Kontakte in der Kategorie "Privat/Freunde" genutzt werden.
    • 1.074.574 StudiVZ Profile (davon 1.035.890 öffentliche) wurden am 9. Dezember 2006 von Dritten systematisch ausgewertet
    • Journalisten u.a. der BILD-Zeitung und andere Medien besorgen sich in Sozialen Netzwerken Bilder und Informationen
    • In den USA werden regelmäßig die auf Sozialen Netzwerken verfügbaren Informationen bei polizeilichen Ermittlungen herangezogen
    • Anwälte, Gerichtsvollzieher und Inkassounternehmen suchen Daten zum Einkommen oder Vermögensstand von Schuldnern.

    Daher sollten Sie für die unterschiedlichen sozialen Rollen, in denen Sie auftreten, grundsätzlich verschiedene Profile (unter Pseudonym) erstellen, in denen nur die für den zuvor bestimmten Zweck erforderlichen Daten verwendet werden.

  5. Kontaktdaten sollten Sie grundsätzlich nicht angeben! Die Angabe von Kontaktdaten (z.B. Telefonnummer, Postadresse) ist nicht notwendig, da jedes Netzwerk interne Kontaktmöglichkeiten bereitstellt. Sicher ist es praktisch, soziale Netzwerke als sich automatisch aktualisierendes Adressbuch zu nutzen, allerdings sind die Kontaktdaten dann öffentlich zugänglich - zumindest für alle Online-Freunde, von denen sicher nicht alle echte Freunde sind. Zudem werden die Daten auf potenziell unsicheren Servern gespeichert, die für Angreifer wegen der großen Datenmenge sehr lukrativ sind. Nicht zuletzt sei erwähnt, dass manche Netzwerke Kontaktdaten für die Zusendung von Werbung nutzen. Dies ist für Telefon-, Fax- und E-Mail-Werbung nur zulässig, wenn es dem Betreiber (freiwillig!) ausdrücklich erlaubt wurde.
  6. Sie sollten den Datenzugriff für die allgemeine Öffentlichkeit beschränken! Bei den meisten Diensten können Sie einstellen, welche Daten öffentlich, d.h. für alle Nutzer des Dienstes oder gar für alle Internetnutzer, oder nur für Ihre Freunde zugänglich sein sollen. Diese Einstellmöglichkeiten sind oft unter „Privacy/Privatsphäre“ oder „Mein Profil“ zu finden. Hier sollten Sie immer die restriktivsten Einstellungen wählen. Besonders wichtig ist es, dass Ihre „Freundesliste“ nicht öffentlich ist, da sich ansonsten über eben diese Freunde viele Informationen über Sie ermitteln lassen. Ebenso sollten Sie unterbinden, dass Fotos oder Videos von Dritten unkontrolliert mit Ihrem Profil verlinkt oder dass Nachrichten an Sie in ein öffentlich lesbares Forum oder Gästebuch geschrieben werden können. In Ihrem Profil sollten wirklich nur die Informationen zur Person öffentlich zugänglich gemacht werden, die Sie jedem beliebigen Fremden unbedenklich mitteilen können.
  7. Der Zugriff auf Ihre Daten sollte auf die Mitglieder beschränkt und für Suchmaschinen ausgeschlossen werden! Einige Netzwerke offenbaren Profildaten grundsätzlich nur anderen Mitgliedern, andere bieten den Ausschluss von Suchmaschinen oder die Beschränkung des Zugriffs auf Mitglieder zumindest als Option. Wenn Sie diese Option nicht wählen, findet sich Ihr Profil später nicht nur bei Google, sondern auch in den Ergebnislisten spezialisierter Personensuchmaschinen wie "yasni.de" wieder. Daher sollten Sie Internet-Suchmaschinen grundsätzlich ausschließen.
  8. Anwendungen von Drittherstellern sollte kein Zugriff auf Ihre Profildaten ermöglicht werden! Einige soziale Netzwerke ermöglichen es Dritten, Anwendungen für die Bereitstellung von mehr oder weniger nützlichen bzw. lustigen Zusatzfunktionen zu programmieren. Um ihren Zweck zu erfüllen, wollen diese Anwendungen oftmals auf Ihre Profildaten zugreifen. Dabei ist nicht auszuschließen, dass diese Anwendungen weitere (nicht erwünschte) Zwecke, ähnlich einer Spy- oder Adware, verfolgen. Ein derartiger Zweck könnte z.B. das Auskundschaften Ihrer Nutzerdaten für eine zielgerichtete Werbung sein. Netzwerke mit guten technischen Lösungen bieten Ihnen detaillierte Konfigurationsmöglichkeiten, auf welche Daten eine Anwendung zugreifen darf. Daher sollten Sie genau überlegen, ob und in welchem Umfang Sie einer Anwendung bestimmte Zugriffsrechte auf Ihre Profildaten einräumen wollen. Wenn eine Anwendung mehr Daten als notwendig fordert, sollten Sie auf die Nutzung verzichten.
  9. Vorsicht bei netzwerkübergreifenden Verknüpfungen! Soziale Netzwerke oder zusätzliche Dienstleister stellen Ihnen vermehrt Möglichkeiten zur Verfügung, mit denen Sie Ihre Profildaten in mehreren Netzwerken gemeinsam pflegen bzw. in anderen Kontexten - z.B. auf kooperierenden Webseiten - nutzen können. Sie sollten daher Ihr Profil so einstellen, dass es die Datennutzung außerhalb der eigentlichen Plattform grundsätzlich unterbindet. Sie sollten die Login-Daten grundsätzlich nur auf der Plattform selbst eingeben. Sie sollten sich, wenn Sie eine solche Verknüpfung dennoch nutzen wollen, genau darüber informieren, welche Partei Zugriff auf welche Daten erhält und entscheiden, ob diese Partei ausreichend vertrauenswürdig ist. Besondere Vorsicht ist bei Diensten angebracht, die eine Art "Startseite" zu all Ihren Profilen in sozialen Netzwerken anbieten, da hier die Login-Daten aller Profile mit übergeben werden. Missbrauch dieser Daten kann für Datendiebe oder auch die Betreiber des Dienstes sehr lukrativ sein.
  10. Beachten Sie die Rechte Dritter! Dritte können durch das Agieren in sozialen Netzwerken leicht in eine unbequeme oder unerwünschte Situation gebracht werden. Dazu genügt u.U. bereits ein leichtfertig veröffentlichtes Foto oder ein Kommentar in einem Gästebuch. Bevor Sie ein Foto, Video oder auch Text mit Bezug zu seiner Person veröffentlichen, sollte der Betroffene daher stets um Erlaubnis gebeten werden. Dies gilt insbesondere auch dann, wenn Funktionen genutzt werden, die das zu veröffentlichende Material mit anderen Informationen über die betreffende Person verknüpft, wie beispielsweise die Verlinkung von Fotos.

Interessiert Sie dieses Thema? Dann lesen Sie den Beitrag "Die Gefahren des sozialen Netzes" auf SPIEGEL-online.

 

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